Mehrere Verschüttete nach schwerem Arbeitsunfall
Veröffentlicht am 30. Oktober 2023 • 2 Min. Lesezeit • 306 WörterMehrere Verschüttete nach schwerem Arbeitsunfall
Am Montagmorgen des 30.10.2023 wurden wir als komplette Einheit gemeinsam mit diversen Einheiten der TuUW32 als schwerer Rüstzug mit dem Einsatzstichwort THVMANV10 um kurz nach 0900 Uhr morgens in die HafenCity alarmiert. Dort war auf einer Großbaustelle für ein Einkaufszentrum in einem innenliegenden Fahrstuhlschacht über 9 Geschosse ein Baugerüst eingestürzt. Dabei wurden insgesamt 5 Arbeiter z.T. schwer verschüttet. Bereits auf Anfahrt wurde die Alarmartauf 2. Alarm THV2MANV10 erhöht. In der Folge sollte es eine sehr komplexe, fordernde und taktisch-technisch anspruchsvolle Sondereinsatzlage werden.
Bereits kurz nach unserem Eintreffen und der intensiven Erkundung vor Ort stand fest, dass sich der weitere Einsatzablauf neben umfassenden Sicherungsmaßnahmen schwerpunktmäßig auf die Bergung der Leichen konzentrieren würde. Wir waren im inneren Abschnitt eingesetzt. Unser Einsatzauftrag bestand in Zusammenarbeit mit der 23 SEGH und dem AB-HORM der TuUW32 darin, umfangreiche Sicherungsmaßnahmen und Abstützungen im / am Fahrstuhlschacht gegen herabstürzende Gerüst- und Trümmerteile vorzunehmen. Diese Maßnahmen gestaltete sich sehr personal- und zeitintensiv und liefen über mehrere Geschosse und Stunden. Im Außenbereich wurde ein Abschnitt Logistik und Holzzuschnittplatz eingerichtet und umfangreiche Rüst- und Pallhölzer und Bauplatten mittels Lastenfahrstuhl oder Baukran in obere Geschosse gebracht. Nachdem alle Sicherungsmaßnahmen umgesetzt waren, konnten 3 Leichname sukzessive durch die anwesenden Einsatzkräfte geborgen werden.
Wir waren über mehrere Stunden mit insgesamt 17 Einsatzkräften und 3 Fahrzeugen an der Einsatzstelle. Am späten Nachmittag wurden wir durch die FF Warwisch abgelöst, da noch eine weitere Leichenbergung und Abstützung über längere Zeit durchgeführt werden musste. Insgesamt sind bei diesem Einsatz trotz eines umfangreichen Einsatzes leider 5 Personen verstorben. Aufgrund des Lagebildes dieses nicht alltäglichen Einsatzes, haben wir nach Rückkehr am FWH eine Einsatznachsorge mit der SEG Gesprächsnachsorge und unseren eingesetzten Kräften eine umfangreiche Aufbereitung durchgeführt. Danach wurden die Fahrzeuge und Geräte instandgesetzt und eine taktische Nachbesprechung durchgeführt. Die gesamte Einheit war gegen 21:15 Uhr wieder einsatzbereit.
Offizieller Bericht der FW Hamburg unter: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/82522/5637948